„Hallo, ich heiße Leonie, bin zwanzig Jahre alt und komme aus der Nähe von Heidelberg. In meiner Freizeit mache ich gerne Sport wie tanzen, wandern, schwimmen und Fahrrad fahren. Ich liebe es zu reisen, neue Orte zu entdecken und Menschen kennenzulernen.

2023 habe ich die Schule abgeschlossen und mich dafür entschieden, nach dem Abitur für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Südafrika war für mich kulturell und landschaftlich schon lange ein interessantes Land, deshalb habe ich mich im Raum Kapstadt nach Projekten und Einsatzstellen umgesehen und fand den Verein Lern- und Lebenshilfe Masiphumelele e.V.

Jetzt bin ich von September 2023 bis Juli 2024 hier und arbeite in zwei zum Verein gehörenden Projekte. Zum einen helfe ich beim Clever Kids Homework Centre mit. Meine Aufgaben sind von Tag zu Tag unterschiedlich, ich helfe in der Küche, gehe einkaufen, führe Biblestudys durch, helfe bei Schul-/Kreativprojekten, bereite individuelle Übungen und Nachhilfe vor und unterstütze natürlich bei den Hausaufgaben. Momentan verbringe ich die meiste Zeit mit den Erstklässlern. Ich habe mich von Anfang an bei Clever Kids wohlgefühlt, weil ich sehr freundlich von Karin und allen Mitarbeitern willkommen geheißen und aufgenommen wurde. Die Kinder sind sehr offen mir gegenüber und ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Es ist sehr rührend für mich zu sehen, wie die Gemeinschaft bei Clever Kids ist, wie die Kinder miteinander spielen, lachen, essen, einander helfen, sich freuen und wie die Mitarbeiter zusammenhalten und im Glauben zusammenstehen

Das andere Projekt, in dem ich mitarbeite, ist Sonwabise-Tese. Svenja und Carolin, die beiden anderen Freiwilligen gestalten mit Linda (der Gruppenleiterin), zwei einheimischen Volontären und mir jeden Samstag ein Programm für Mädchen zwischen dreizehn und achtzehn Jahren, die aus Masi kommen. Für den bereiten wir meistens ein Gruppenspiel oder einen Tanz vor. Danach reden wir über ein bestimmtes Thema wie zum Beispiel, Familie, Freundschaft, Beziehungen, Glauben und runden das dann mit einer Andacht oder mit einer Geschichte aus der Bibel ab und. Zum Abschluss bekommen alle noch einen Snack und wir haben Gemeinschaft.

Hin und wieder gibt es Ausflüge wie eine Wanderung oder einen Tag am Strand, damit die Mädchen auch etwas Zeit außerhalb des Townships verbringen können. Es freut mich sehr zu erleben, wie die Mädchen sich uns mit der Zeit immer mehr öffnen, sie mit uns ihre Gedanken teilen und was sie zurzeit beschäftigt. Ich glaube, dass es für die Mädchen sehr gut ist, die Möglichkeit zu haben, in einem geschützten Rahmen über bestimmte Dinge sprechen zu können, einander besser kennenzulernen und natürlich auch untereinander Freundschaften bauen zu können.

Ich war zuvor noch nie in einem Township, deshalb war das für mich anfangs ungewohnt und ziemlich eindrücklich, vor allem wenn man mitbekommt, wie die Menschen im Township leben und ihren Alltag bewältigen. Besonders der Umgang mit der Kluft zwischen „arm und reich“ in Südafrika war zu Beginn herausfordernd. Jedoch bin sehr dankbar, die Erfahrung machen zu dürfen, die Kinder, Jugendlichen und deren Kultur kennenzulernen und sie auf ihrem Bildungsweg uns persönlichen Weg begleiten und unterstützen zu dürfen. Ich bin auch gespannt, was ich noch alles mit und in der „Girlsgroup“ erleben darf und freue mich jetzt schon auf die weitere Zeit und alles, was ich noch Neues lernen darf.