An unserem ersten Dignity-Day (Dignity bedeutet Würde) ging es um zwei für uns wichtige Themen: Identität und Menstruation
Die Identität der Frau (in Gott) -natürlich unter Berücksichtigung der kulturellen Gegebenheiten
In den Townships herrscht eine 2-Klassen-Gesellschaft. Frauen haben oft keinen Wert und wenig Rechte. Dementsprechend gering sind Selbstverständnis und Selbstbewusstsein. Es ist nicht üblich, über Emotionales und „private Gedanken“ zu sprechen.
„Was ist der Sinn meines Lebens? Was kann ich erreichen? Habe ich ein Recht auf (Lebens)-Träume und Selbstverwirklichung? Was sind meine Talente und Begabungen? “ So viele Fragen…
In dem sicheren Raum und der vertrauensvollen Atmosphäre, finden die Frauen den Mut, Fragen auszusprechen und Zweifel auszu-sprechen. Wir ermutigen sie, ihre eigene Identität zu suchen. Das Wissen um Stärken und Schwächen hilft, sich mehr zuzutrauen.
Es ist wichtig für die Frauen zu erleben, dass sie mit dem, was sie beschäftigt, nicht allein sind. Sie erfahren, wie gut es tut, mit-einander statt gegeneinander zu sein, sich gegenseitig wahrzunehmen, aufzubauen, Spaß zu haben und Schweres zu teilen.
Menstruation und Hygieneartikel – immer noch Tabu-Themen.
Leider sind viele erwachsene Frauen nicht aufgeklärt – weder darüber, wie ihr Körper funktioniert, noch wie Schwangerschaften vermieden werden können. Kein Wunder also, dass auch bei den Töchtern viele Fragen offen sind. In Schulen werden Aufklärungs-themen zwar behandelt, aber die Scham, Fragen zu stellen (noch dazu, da Jungen anwesend sind) ist sehr groß.
„Was passiert in unserem Körper während des monatlichen Zyklus? Warum haben wir Frauen Schmerzen und Gefühlsschwan-kungen? Was ist ein Eisprung und wann können wir schwanger werden? Was ist normal und wann sollen wir einen Arzt aufsuchen?“ Dies sind nur einige Fragen, für die viele Frauen keine Antworten haben. Wir versuchen, hier „Licht ins Dunkel“ zu bringen.
Ein wichtiger Aspekt der Aufklärung ist das Thema Monatshygiene und ihre Planung. Oft können Frauen nicht zur Arbeit und Mädchen nicht in die Schule gehen, da das Geld für Hygieneartikel fehlt. Oder es werden ersatzweise Dinge benutzt, die z.B. Entzündungen verursachen können.
Wichtig ist uns auch zu vermitteln, dass Wegwerf-Binden und Tampons nicht aus Baumwolle bestehen und unsere Umwelt viele Jahre belasten.
Wir stellen bei den Treffen waschbare Binden und Menstruationstassen vor, erklären ihren Gebrauch und besprechen Vor- und Nachteile. Am Ende des Treffens bekommen die Besucherinnen kostenlose Binden, die bei guter Pflege jahrelang einsetzbar sind.